Auswirkung von Mehltau auf das Geschmacks- und Geruchsprofil eines Weins
Belinda E. Stummer, I. Leigh Francis, Andrew J. Markides and Eileen S. Scott, Australian Journal of Grape and Wine Research 9, 28-39, 2003.
Während zwei Weinernten (2000 und 2001) wurden Moste und Weine aus Chardonnay, Shiraz und Cabernet Sauvignon Trauben mit Infektionsniveaus von Mehltau von 0%, 1-5%, 10-30% und 31-100% analysiert. Die Chardonnays haben Anstiege in Säuregehalt, Gesamtphenolgehalt, Gesamthydrozimt und Gesamtflavonoidgehalt proportional zum Infektionsniveaus gezeigt. Im Jahr 2001 haben die Trauben mit Infektionen über 3% zu Mosten mit löslichen Feststoffen geführt, die unter den anderen Kategorien lagen, ein Effekt, der im Cabernet Sauvignon begleitet wurde von einem geringeren Gesamtpolyphenolgehalt und einer weniger intensiven Farbe. Auch die mikrobielle Population der Trauben hat sich in den infizierten Trauben als leicht höher ergeben. Bzgl. des sensorischen Profils hatten die Chardonnay Weine des Jahres 2001 aus infizierten Trauben einen stärker „öligen“ und „zähflüssigen“ Charakter als die Weine gesunder Trauben. Es tauchten aber keine Noten von „Schimmel“ oder anderen Geschmacks- und Geruchseffekten auf, die mit der Mehltauinfektion zusammenhängen würden. Im Allgemeinen hat sich jedoch herausgestellt, dass auch relativ geringe Infektionsniveaus ein qualitatives Absinken des Weins provozieren können.
(Die Lektüre des vollständigen Artikels wird empfohlen. Originaltitel: The effect of powdery mildew infection of grape berries on juice and wine composition and on sensory properties of Chardonnay wines) LD@2003.6
Veröffentlicht am 21/11/2005